Sonntag, 01.05.2022, 17:00 Uhr Orchester der Musikfreunde St. Gallen
Hans-Eberhard Roß
Christoph Rheineck, ein Memminger Komponist
und Wolfgang Amadeus Mozart
W.A. Mozart, Ouvertüre "La Clemenza di Tito"
Christoph Rheineck, Sinfonie (Erstaufführung in Memmingen)
W.A. Mozart, Violinkonzert A-Dur KV 219
W.A. Mozart, Sinfonie "Pariser" Nr. 31 KV 297
Dirigent und Solist: Robert Bokor
Eintritt ist frei – das Konzert ist ein Geschenk der St. Galler Musikfreunde an Memmingen
Die Sinfonia – eine abenteuerliche Wiederentdeckung
Es mutet wie ein Märchen an, die Entdeckung der Sinfonia von Christoph Rheineck, die am 5. Dezember in St. Gallen durch das «Orchester Musikfreunde St. Gallen» vermutlich als Uraufführung gespielt wird. Die Geschichte beginnt 1998, als eine Missa solemnis c-Moll für Soli, Chor und Orchester von Rheineck aus dem Manuskript in Memmingen aufgeführt wurde.
Martin Gremminger, Präsident des Kirchenchors im St.Gallischen Rheineck, wurde darauf aufmerksam, transkribierte die Handschrift und initiierte zusammen mit dem Dirigenten Bernd H. Becher etliche Aufführungen, darunter 2018 in Feldkirch. Und dann geschah «eine kleine Sensation», denn der Leiter des Domarchivs in Feldkirch, Manfred Getzner, entdeckte die Handschrift einer «Sinfonia a Due Violini, Due Oboi, Due Corni, Viola e Violone del Signore Reinegg».
Es ist die besagte Sinfonia von Rheineck, was beweist, dass Rheineck auch reine Instrumentalmusik komponiert hat. Die klassisch viersätzige Sinfonia ist komponiert für Streicher, angereichert mit zwei Oboen und zwei Hörnern; eine Besetzung, die den frühen Sinfonien von Joseph Haydn entspricht. Das Werk besticht durch seine musikalische Frische, die aparte Melodieführung der Oboe und ein «Presto»-Finale, bei dem im rasanten Spiel das Orchester so richtig aufblüht. Das Werk entpuppt sich als Unterhaltungsmusik im besten Sinne.